Die Wassermühle Benther Mühle befindet sich am Rande der Ortschaft Bötenberg nahe der Quelle des Blenhorster Baches. Bötenberg ist ein Teil der Gemeinde Balge, welche dem Landkreis Nienburg/Weser angehört. Die Verbundenheit der Gemeinde Balge zur Mühlentechnik, spiegelt sich bereits im Gemeindewappen wieder. Das Mühlrad steht für alle, sich in der Gemeinde befindenden, Wassermühlen. Tatsächlich existieren noch drei der einst fünf Wassermühlen in der Gemeinde Balge, von denen sich lediglich eine in einem sehr gut erhaltenen und betriebstüchtigen Zustand befindet.
 

Bei der Benther Mühle handelt es sich um eine Wassermühle mit einem oberschlächtigen Wasserrad. Während ihrer Betriebszeit von 1706 bis ca. 1965 diente sie als Getreidemühle. In dieser Zeit wurden zusätzlich zu den zwei Mahlgängen eine Schälmaschine, ein Sichter, eine Staubmühle, ein Sackaufzug, ein Feinmahlgang und ein Schleifbock über Transmissionsriemen angetrieben. In dem Bereich zwischen dem Mühlengebäude und der anliegenden Scheune befand sich eine Kreissäge, die über eine Stahlwelle mit der Wasserradwelle gekoppelt war. Desweiteren waren in der anliegenden Scheune eine Dreschmaschine und eine Häckselmaschine installiert, die ebenfalls vom Wasserrad über eine separate Welle angetrieben wurden.

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Gebäudetechnisch wurde um das Jahr 1920 eine Verlängerung des Hauses um 1 m in westlicher Richtung durchgeführt. Der Grund hierfür lag in der Installation eines Benzolmotors zum Antrieb der Mühle in Zeiten sehr hoher Auslastung und geringer Wasserverfügbarkeit. Da aber der Betrieb des Motors im Mühlengebäude aufgrund der Gefahr einer Staubexplosion untersagt wurde, erfolgte die Errichtung eines separaten Motorengebäudes neben der Mühle in nördlicher Richtung.
Die Wasserversorgung der Mühle erfolgt über den Mühlteich, der sich in unmittelbarer Nähe zur Mühle befindet. Der Teich besitzt, nachdem zwischen 1965 und 1970 eine Ausbaggerung stattgefunden hat, eine Wasserfläche von circa 2400 m². Gespeist wird der Teich kontinuierlich vom Blenhorster Bach, dessen Einzugsgebiet sich von der Quelle bis zum Teich über circa 1,5 km erstreckt.

Seit Mitte der 1960er Jahre ist die Mühle nicht mehr in Betrieb. Seit dem nagt der Zahn der Zeit an der noch vorhandenen Technik. Aus diesem Grund haben sich drei Studenten des Studienganges Energietechnik der Hochschule Bremen im Jahr 2010 dem Thema angenommen und eine Projektarbeit mit dem Titel „Projekt Wasserrad“ durchgeführt. Die Projektgruppe hatte es sich zur Aufgabe gemacht, den Antriebsstrang, bestehend aus Wasserrad, Antriebswelle und Lagerung, sowie die Wasserversorgung, welche sich aus Wehr, Gerinne und Schott zusammensetzt, auszulegen und zu konstruieren.

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